Mayday, Mayday, Mayday – gemeinsame Fortbildung für Atemschutzgeräteträger

Am vergangenen Samstag führten die Feuerwehren der Stadt Osterode unter Teilnahme der Werkfeuerwehr Kamax am ehemaligen Jugendgästehaus ein umfangreiches Notfalltraining für Atemschutzgeräteträger und eine Einweisung und Übung mit teils neu beschafften Wärmebildkameras durch. Teilgenommen haben insgesamt 35 Angehörige der Ortsfeuerwehren der Stadt sowie der Werkfeuerwehr. Von der Ortsfeuerwehr Lasfelde waren drei Ausbilder und zwei Teilnehmer dabei.

Nach zwei Vorträgen zu den Themen „Atemschutznotfall und Sicherheitstruppeinsatz“ und „Wärmebildkameras“ wurde in insgesamt fünf kleinen Gruppen das Vorgehen mit den Kameras unter einsatzähnlichen Bedingungen sowie die Rettung von aus unterschiedlichen Gründen verunfallten Feuerwehrangehörigen im Atemschutzeinsatz in Gebäuden geübt.

Häufige Probleme bei der Rettung sind zunächst das Finden der verunfallten Kameradinnen oder Kameraden in meist verrauchten oder brennenden Bereichen, oftmals der begrenzte Luftvorrat und schließlich der Transport in einen sicheren Bereich, in dem dann die Versorgung durch den Rettungsdienst einsetzen kann.

Im Rahmen der Ausbildung wurden die Gerätschaften der Sicherheitstrupps besprochen sowie deren Handhabung und Einsatz. Anschließend wurde in verschiedenen Szenarien mit steigendem Schwierigkeitsgrad und zunehmenden Stresslevel das Erlernte abgerufen. Immer wieder war der außergewöhnliche und daher Aufmerksamkeit erregende Funkspruch „Mayday, Mayday, Mayday“ zu hören. Der Spruch ist bundesweit einheitlich für die Mitteilung eines die Einsatzkräfte selbst gefährdenden Ereignisses vorgesehen. Anschließend machten sich die Sicherheitstrupps auf den Weg, z.B. um einen bewusstlosen Feuerwehrangehörigen zu retten oder einen anderen nach dem Einsturz einer Decke zu befreien.

Darüber hinaus wurde umfangreich mit Wärmebildkameras geübt. Nach einer zentralen Beschaffung durch die Stadt verfügen nunmehr seit Kurzem alle Osteroder Feuerwehren über derartige Geräte. Mit ihnen kann die von Objekten abgegebene Wärmestrahlung sichtbar gemacht werden. So kann man Personen auch in verrauchten Räumen und bei absoluter Nullsicht schnell finden oder Brandnester ausfindig machen und damit die Löschmaßnahmen effektiv steuern.

Alle Szenarien und Abläufe wurden anschließend durch das zehnköpfige Ausbilderteam aus den Feuerwehren Dorste, Freiheit, Lasfelde, Marke, Nienstedt und von der Werkfeuerwehr Kamax mit den Teilnehmenden nachbereitet und besprochen. Das ehemalige Jugendgästehaus der Stadt stellte dabei für die große Anzahl an Teilnehmenden und Szenarien ein ideales Übungsobjekt dar.

Die Idee der Fortbildung, die bis zur Corona-Pandemie jährlich durchgeführt und seitdem erstmalig wieder aufgenommen wurde, geht auf die Initiative der ortsfeuerwehrübergreifenden Arbeitsgruppe Atemschutz zurück.

Ziel ist es, gemeinsam erarbeitete Standards für die Feuerwehren der Stadt zu vermitteln, zu trainieren und in die verschiedenen Ortsfeuerwehren weiterzugeben. Darüber hinaus sollen der Austausch und die Zusammenarbeit unter den Feuerwehren gefördert werden. Auch die Werkfeuerwehr der Feuerwehr Kamax soll dabei einbezogen werden, arbeitet diese bei Einsätzen im Werk immer auch mit den öffentlichen Feuerwehren der Stadt zusammen. Dass diese Ziele erreicht wurden, war an der durchgeführten Veranstaltung gut zu erkennen: die hohe Beteiligung machte noch eine kurzfristige Erweiterung auf fünf statt geplanter vier Gruppen erforderlich.